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Bistum Münster

Unsere Heimatkrippe in der St.-Agatha-Kirche



„Gott kommt in die Welt, und zwar heute und jetzt!“

Jesus wird Mensch. Der Moment der Geburt des Herrn verändert alles, bis zum heutigen Tag. Als sichtbares Zeichen für die Menschwerdung Jesu werden in den Familien und in unseren Kirchen Krippenlandschaften mit dem Jesuskind im Stall zu Bethlehem aufgestellt.

Unsere heimatnahe Darstellung der Geschehnisse in Bethlehem erfreut in jedem Jahr zahlreiche Gläubige, Besucher und auswärtige Gäste. Groß und Klein sind eingeladen, sie zu betrachten. 

Bis zum 30. Januar 2024 ist die Mettinger Heimatkrippe in der St. Agatha Kirche aufgebaut. Die Kirche ist tagsüber geöffnet.

Im Jahr 1930 wollte Pfarrer Mehring das Geschehen der Geburt Christi in der St. Agatha-Kirche sichtbar machen. Seine Idee dabei war, viele Gemeindemitglieder mit in die Darstellung der Geburt Christi einzubeziehen. So entstand in unserer Kirche eine Heimatkrippe nach dem Motto: „Gott kommt in die Welt, und zwar heute und jetzt“. Zu Weihnachten 2020 feierte die Heimatkrippe ihren 90. Geburtstag.
Krippe zur Corona-Zeit

Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche St. Agatha zur Corona-Zeit (2020 und 2021)

Krippe in Greccio
Krippe in Greccio

Tradition der Weihnachtskrippen (allgemein)


Lk 2,12 „Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“

Die Tradition der Weihnachtskrippe geht auf den Heiligen Franz von Assisi zurück. Dem Heiligen Franziskus war es wichtig, den Gläubigen das biblische Geschehen sichtbar und hörbar zu machen. Innerhalb einer Eucharistiefeier ließ er die Geschehnisse in Bethlehem von der Bevölkerung nachspielen. Das war im Jahr 1223 in Greccio bei einer Einsiedelei im Rietital ca. 170 Kilometer südlich von Assisi. Für den Franziskanermönch war Weihnachten das zentralste christliche Fest. Seitdem verbreitete sich langsam der Brauch in der katholischen Kirche, das Geschehen der Geburt Jesu sichtbar zu machen. Angelus Silesius (1624-1677) hat den bemerkenswerten Satz ausgesprochen: „Wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du gingest dennoch elendig verloren“.
Weihnachten ist nicht nur eine Erinnerung an ein Geschehen von vor 2000 Jahren, sondern muss für uns Christen Gegenwart sein. Gerade das 2. Vatikanische Konzil (1962-1965) will die Erlösung durch Jesus Christus in unserer Gegenwart sichtbar machen.
Pfarrer Anton Mehring
Pfarrer Anton Mehring

Die Mettinger Heimatkrippe

Pfarrer Mehring, von 1912 bis 1945 Pastor in St. Agatha Mettingen, sagte stets: „Gott kommt in die Welt und zwar heute und jetzt.“ Das scheint auch sein Gedanke bei der Anschaffung der Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche St. Agatha um das Jahr 1930 gewesen zu sein.

Es sollte eine Heimatkrippe mit typisch Mettinger Prägung sein. Holzbildhauer Heinrich Bäumer aus Münster fertigte die Figuren aus Eichenholz. Der Künstler schuf die Holzfiguren dabei in münsterländisch-westfälischer Art. Sie wurden anschließend mit Farbe bemalt.

Neben Maria und Josef mit dem Ochsen und dem Esel, den Hirten, Schafen, dem Kamel, dem Verkündigungsengel mit den vier schwebenden Putten im Barockstil sind die drei Weisen aus dem Morgenland auf dem Weg zum Kind in der Krippe zu sehen. Zudem ist ‚halb Mettingen‘ auf den Beinen; denn Pfarrer Anton Mehring wollte das Geschehen der Geburt Christi sichtbar machen und dabei die Mettinger Bürger mit einbeziehen. Auch der Krippenstall zeigt die typische Mettinger Prägung, als Heuerhaus aus der Bauernschaft Ambergen.
traditioneller Krippenaufbau
traditioneller Krippenaufbau
Pater Siegfried Schneider
Pater Siegfried Schneider

Pater Siegfried Schneider – der Krippenpater


Prägend für unseren Krippenstil war der gebürtige Mettinger Pater Siegfried Schneider. Er war der erste Franziskaner-Priester aus Mettingen. Bis heute gilt Pater Siegfried als Schöpfer der modernen Krippenbewegung. Der römisch-katholische Priester hat sich vor allem um die Erneuerung und Pflege der religiösen Krippenkunst und die Entstehung der modernen Krippenbewegung verdient gemacht. Wegen seiner Bedeutung für das Krippenapostolat im deutschen Sprachraum wird er auch als „Krippenpater“ bezeichnet.
 
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Unsere typischen Krippenfiguren


Zu den typischen Krippenfiguren gehören das Jesuskind, die Mutter Maria und der Vater Josef. Viele Gläubige unserer Pfarrei haben eine Krippendarstellung zu Hause. Auf dem „Mettinger Krippenweg“ werden uns seit 15 Jahren die unterschiedlichsten Exemplare aus nah und fern präsentiert.

Doch welche Bedeutung haben die Heilige Familie, Ochs und Esel, die Hirten mit ihren Schafen und evtl. Schäferhunden sowie die Heiligen Drei Könige und die Engel eigentlich?
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Die Mutter Maria
Die Mutter Maria
Das Jesuskind
Das Jesuskind
Der Pflegevater Josef
Der Pflegevater Josef
Die Engel
Die Engel
Ochse und Esel in der Krippe neben dem Jesuskind
Ochse und Esel
Die Hirten am Lagerfeuer
Die Hirten
Schafe und Lämmer
Schafe und Lämmer
Das Kamel
Kamel
Die drei Weisen mit Geschenken für das Jesuskind
Die drei Weisen
Der Stall in dem das Jesuskind geboren wurde
Der Stall
Mühlrad und Teich
Mühlrad und Teich
Der Aufbau der traditionellen Krippe
Aufbau

Die Figuren der Heimatkrippe


Der damalige Pfarrer Anton Mehring wollte das Geschehen der Geburt Christi sichtbar machen und dabei die Mettinger Bürger mit einbeziehen.
Somit ist diese Krippe eine Heimatkrippe, weil der Stall und die Figuren im Stil der Mettinger sind.
Der Pfarrer Dreesmann
Pfarrer Dreesmann
Bauersfrau mit Enkelkinder
Bauersfrau mit Enkelkindern
Schmied Josef Wielage
Schmied Josef Wielage
Der Tüötte
Der Tüötte
Der Bergmann
Der Bergmann
Bauer mit Knotenstock
Bauer mit Knotenstock
Der Wanderbursche
Der Wanderbursche
Mann mit Bart und Mantel
Mann mit Bart und Mantel

Zum Schluss


Pfarrer Mehring sagte immer:
„Gott kommt in die Welt, und zwar heute und jetzt“.

Nicht nur die Hirten und die Weisen von vor 2000 Jahren sind unterwegs zum Heiligen Kind in der Krippe, sondern auch 'Westerlagen Oma', die Tüötten, die Bergmänner, die Handwerker, Kinder, Männer und Frauen und auch wir alle.

„Weihnachten ist nicht nur eine Erinnerung an ein Geschehen vor 2000 Jahren, sondern muss für uns Christen Gegenwart sein!“, so Pastor Timo Holtmann.
Quellennachweise:

Texte:
Historisches Archiv der Pfarrgemeinde St. Agatha
100 Jahre St. Agatha Kirche Mettingen S. 148-150 Pfarrgemeinde St. Agatha 1. Auflage 1995,
Mettingen Heimatbuch zur 900-Jahr-Feier Gemeinde Mettingen 2. Auflage 1988,
Hubert Rickelmann (1883-1961) „Mettingen im Wandel der Zeiten“ 1. Auflage 1953,
2010 unverändeter Nachdruck des Heimatvereins Mettingen mit Genehmigung seiner Erben, die Enkel Richard und Hans-Hubert Rickelmann 
      - „Pater Siegfried“ Seite 102-103
      - „Geschichte der Katholischen Kirche“ Seite 488-489
Wikipedia: Siegfried Schneider (Franziskaner)
Wikipedia: Anton Niessing
Fotos:
Claudia Keller in den Jahren 2012-2021
- Bild „Gottesdienst im Moor mit Pfarrer Dreesmann"
 Anton Niessing deutscher Maler (* 02.03.1861 in Emsdetten; † 16.12.1939 in Baden-Baden)
Hubert Rickelmann (1883-1961) „Mettingen im Wandel der Zeiten“  
 - „Pater Siegfried“ S.102
„100 Jahre St. Agatha Kirche Mettingen“ S. 164 Pastor Anton Mehring
Karl-Heinz Käller, Privatarchiv, mit dankbarer Genehmigung
- „Mettingen - wie hast du dich verändert“ S. 39, 47 und 48 / Karl-Heinz Käller 2002
- „Mettingen, mien Heimat-Düörpken“ S. 114 / Karl-Heinz Käller 2006
- „Mettingen - Vergangenheit und Gegenwart“ / Karl-Heinz Käller 2017
Das Thema "Heimatkrippe in der St. Agatha Kirche" wurde von Claudia Keller ausgearbeitet.
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