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Bistum Münster

Große Prozession in Mettingen

am Sonntag, 11. August 2024

Nach alter Tradition betend durch die Straßen von Muckhorst, Nordhausen und Nierenburg.
 
Der 2. Sonntag im August stand in der Pfarrgemeinde St. Agatha wieder im Zeichen der „Großen Prozession“. Schon am frühen Morgen markierten bunten Fahnen Teile des Weges. Fleißige Helferinnen und Helfer der Fastabende und Nachbarschaften sorgten für die Aufstellung der 1., 2. und 3. Segensstation. Der Kirchenvorstand errichtete in Zusammenarbeit mit Margret Fieker und Schwester Aleena den 4. Segensaltar auf dem Schultenhof. Anwohner des Weges und Vereine legten noch letzte Hand an bei Bildstöcken, kleinen Altären und Blumenteppichen. Küster Ansgar Lefert hatte bereits Fahnen am Kirchturm ausgehängt und die Polizei stand zur Sicherung der Straßen bereit.

Die „Große Prozession“ wurde an diesem Sonntag eröffnet mit einer kurzen Eucharistiefeier um 8.30 Uhr in der St.-Agatha-Kirche. Bei herrlichem Sonnenschein machten sich dann die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher auf den Weg zur 1. Segensstation vor dem Haus der Familie Meister an der Landrat-Schultz-Straße, begleitet von Messdienerinnen und Messdienern, Fahnen- und Bannerabordnungen sowie den Fahnenabordnungen der Schützenvereine.

An jeder der folgenden insgesamt 4 Stationen wurde eine kurze Andacht gehalten mit einer Einführung, einem Evangelium, Fürbitten und dem eucharistischen Segen. Auf dem Weg zu den Stationen waren die Gläubigen eingeladen, mitzubeten und mitzusingen, angeleitet von den beiden Lektorinnen Doris Niesing-Bresch und Elisabeth Göken, sowie vom Kirchenmusiker Artur Jurczyk. Das Tragen des Baldachins übernahmen Mitglieder des Kirchenvorstandes.

Als die Prozession die 2. Station in Muckhorst erreichte, hatten bereits einige Personen auf den bereitgestellten Bänken Platz genommen. Auf einer eigens dafür errichteten Kanzel hielt Pastor Ende die Predigt. Nach dem Segen wurde die Hügelstraße bergauf bei den steigenden Temperaturen für manche Teilnehmende eine Herausforderung. Doch auch hier, wie auf der übrigen Strecke, wurden sie von fleißigen Helferinnen mit Wasser versorgt. An der 3. Segensstation schlossen sich weitere Gläubige an, um zumindest einen Teil der Prozession mitgehen zu können. Die 4. Segensstation war auf dem Schultenhof aufgebaut. Von dort aus zog die Prozession zur Kirche, wo sie mit Glockengeläut und festlichen Orgelklängen des Agatha-Liedes empfangen wurde.

Nach dem sakramentalen Schluss-Segen bedankte sich Pastor Ende bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten. Insbesondere bedankte er sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie gekommen waren und damit gezeigt hatten, wie sehr ihnen die lange Tradition der „Großen Prozession“ am Herzen liegt.

Pastor Ende lud alle Besucherinnen und Besucher anschließend herzlich ein zum Ausklang am Pfarrheim mit kühlen Getränken und gegrillten Würstchen, serviert von der Landjugend und dem Pfarreirat.

Bilder der "Großen Prozession"

Fahnen, Bildstöcke, Holzfiguren und Blumenteppiche säumten den Weg

Der Weg

mit Predigt an der 2. Segensstation in Muckhorst
Nach der 8.30-Uhr-Messe in der Pfarrkirche St. Agatha zieht die Prozession von der Kirche aus über den Kirchparkplatz zur Landrat-Schultz-Straße. Dort befindet sich die 1. Segensstation, die von der Familie Meister errichtet wird.
 
Der weitere Weg führt über die Clemensstraße, Westerkappelner Straße bis zum Kreisel. An der Kreuzung Hügelstraße/Hansastraße steht ein Prozessionshaus, das von fleißigen Helfern des dortigen Fastabends gepflegt und hergerichtet wird. An dieser 2. Segensstation ist traditionell die Predigt.
Weiter geht es dann die Hügelstraße hinauf, über den Nordhausener Eschweg, über die Nierenburger Straße bis zur 3. Segensstation gegenüber dem DRK-Heim an der Einmündung des Woorteweges.
Nach dem eucharistischen Segen zieht die Prozession über die Nierenburger Straße, Nordhausener Straße, Fangkampstraße, nach Überquerung der Bachstraße durch den Tunnel zum Schultenhof. Dort ist die 4. Segensstation. Hier kommen auch Bewohner des Altenheimes und der Reha-Klinik hinzu.
 
Der letzte Teil des Weges führt über die Sunderstraße, Josefstraße und Kardinal-von-Galen-Straße zurück zur Kirche, wo die Gläubigen zum Einzug mit Orgelklängen des Agatha-Liedes empfangen werden. Mit dem eucharistischen Segen endet die „Großen Prozession“.
 
Nach dem Schlusssegen in der Kirche sind alle eingeladen zum Ausklang am Pfarrheim Mettingen bei kühlen Getränken und Grillwurst. Eine gute Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.

Geschichte der "Großen Prozession"

Am 2. Sonntag im August, dem Sonntag vor dem Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, findet in Mettingen die "Große Prozession" statt. Sie hat eine lange Tradition.

Wann genau sie eingerichtet wurde, ist nicht mehr bekannt. Sie geht entweder auf ein Gelübde aus der Pestzeit im 14. oder 15. Jahrhundert zurück oder auf eine Brandkatastrophe Anfang des 17. Jahrhunderts. Sicher ist aber, dass sie nach langer Unterbrechungszeit im Jahre 1817 wieder genehmigt wurde und zwar am Sonntag vor Mariä Geburt (8. September) und seither Jahr für Jahr gehalten wurde.

Mit bischöflicher Genehmigung wurde die Große Prozession in den August verlegt, damit die Kaufleute, die um diese Zeit ihre Familien besuchten, daran teilnehmen konnten. Deshalb wurde sie auch Tüöttenprisjoune genannt.

In den Jahren mit ungeraden Zahlen geht die Prozession durch Ambergen und Berentelg, bei den geraden Zahlen führt der Weg durch Muckhorst, Nordhausen und Nierenburg.

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