Den Kreuzweg in der Kirche oder unter freiem Himmel beten…
Bedingt durch die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus können die großen Gottesdienste, die in der Karwoche an das Leiden, das Sterben und die Auferstehung Jesu erinnern, nicht gefeiert werden.
Die Übertragung von Gottesdiensten im Fernsehen und im Internet sind für viele Menschen eine Hilfe. Doch gleichzeitig spüren vermutlich nicht wenige dabei auch, dass zur Feier des christlichen Glaubens auch die Gemeinschaft mit anderen gehört. Dennoch kann das Wissen, dass auch bei den Gottesdiensten im TV viele Menschen zur gleichen Zeit betend mit dabei sind, ein wenig von dieser inneren Gemeinschaft erahnen lassen.
Auch wenn öffentliche Versammlungen und Gottesdienste verboten sind, so sind die meisten katholischen Kirchen in der Zeit der Corona-Krise ganz bewusst weiterhin offen, damit Menschen einzeln dort einen Ort finden, um im persönlichen Gebet oder beim Entzünden einer Kerze ihr eigenes Leben und die Not von anderen vor Gott tragen können.
In fast allen katholischen Kirchen kann man auch den Kreuzweg gehen. An den Wänden der Kirche erinnern 14 Bilder an den letzten Weg, den Jesus aus Liebe zu Gott und den Menschen gegangen ist, vom Haus des Pilatus über das Kreuz bis ins Grab hinein. In den 14 Stationen spiegelt sich der Weg Jesu wieder. Gleichzeitig sind die Stationen aber auch Erinnerungen daran, dass Jesus so im Namen Gottes den leidenden Menschen, den Kranken, den Sterbenden und den Trauernden und auch denen, die ins Grab gelegt werden, nahe ist. Der Kreuzweg ist immer auch ein Bild der leidenden Menschen von heute.
Die Kirchen in Mettingen und in Schlickelde laden dazu ein, den Kreuzweg mit diesem Blick zu gehen. Im Gotteslob gibt es Anregungen für das Gebet des Kreuzweges. Im neuen Gotteslob findet man einen Kreuzweg unter der Nummer 683 / 684. Wer nur ein altes Gotteslob zuhause hat, findet dort unter der Nummer 775 eine Anregung für das betende Betrachten des Kreuzweges.
Bei dem schönen Frühlingswetter, das für die Karwoche angekündigt ist, bietet der Kreuzweg auf dem Friedhof in Schlickelde vielleicht für manche, die mit dem Rad unterwegs sind, eine Alternative. Wer etwas weiter radelt, findet auch neben der Kapelle der Mutter Anna in Breischen einen Kreuzweg, den man in freier Natur beten kann.