„Sammle meine Tränen in einem Krug“
…so steht es im Psalm 56,9b.
Was bedeutet das für uns?
Wir alle können meistens nicht so gut mit Tränen umgehen, nicht bei uns selbst und noch schwerer bei anderen.
Warum weinen Menschen eigentlich?
Aus Trauer, Verzweiflung, Wut oder auch Freude können einem schon einmal die Tränen kommen.
Sie alle haben die Möglichkeit, während der Fastenzeit ihre „Tränen“ in Wort zu fassen und diese in den Krug zu werfen.
Bis Karsamstag steht dieser Krug in der St. Agatha-Kirche hinten im Turm neben der Mutter Gottes. In der St. Mariä-Himmelfahrt-Kirche steht er links oben neben der Mutter Gottes.
In der Osternacht werden diese Zettel in das Osterfeuer gegeben. Jesus Christus schenkt uns die Hoffnung auf Auferstehung nach dem Tod – und die Hoffnung auf Auferstehung im Leben, im Durchleben von Leid und Trauer, im Hier und Jetzt.
Nie sind wir mehr Mensch als dann, wenn wir weinen.
Nie ist unsere Menschlichkeit stärker gefragt als da, wo andere weinen.
Nie ist die menschliche Würde sichtbarer und verletzlicher. Wie gut ist es, wenn wir weinen können. Miteinander und füreinander.
Erst Tränen klären den Blick. Sie gehören dazu, wenn Menschen aufstehen, Befreiung zu suchen und zu erfahren. Sie helfen Schweres loszulassen und neue Schritt zu wagen – angenommen, freigesprochen, geborgen in Gottes Liebe.
Um Gottes und um die Menschen willen: Achtet die Tränen. Ehrt und schützt diejenigen, die sie weinen.