Von links: Ansgar Lefert (Küster), Paul Overmeyer (Kirchenvorstand) und
Dipl. Restauratorin Marita Schlüter
Dipl. Restauratorin Marita Schlüter
Der Kreuzweg ist zurück
am 16. Februar 2024
Ende April 2023 wurden die Bilder der 14 Kreuzwegstationen in der Pfarrkirche St. Agatha abgebaut und zur Restaurierung gegeben.
Pünktlich zu Beginn der Fastenzeit 2024, hat die Pfarrkirche ihren Kreuzweg zurück.
Aufgehängt wurden die eindrucksvollen Bilder am 16. Februar nun wieder in der früheren, ursprünglichen Reihenfolge.
Diplom-Restauratorin Marita Schlüter aus Everswinkel hat alle Bilder fachgerecht von Kerzenruß, Staub und Schmutzfilm befreien können.
Gemälde und Rahmen wurden farblich aufgefrischt und - wo erforderlich - ausgebessert.
Ende April 2023 wurden die Bilder der 14 Kreuzwegstationen in der Pfarrkirche St. Agatha abgebaut und zur Restaurierung gegeben.
Pünktlich zu Beginn der Fastenzeit 2024, hat die Pfarrkirche ihren Kreuzweg zurück.
Aufgehängt wurden die eindrucksvollen Bilder am 16. Februar nun wieder in der früheren, ursprünglichen Reihenfolge.
Diplom-Restauratorin Marita Schlüter aus Everswinkel hat alle Bilder fachgerecht von Kerzenruß, Staub und Schmutzfilm befreien können.
Gemälde und Rahmen wurden farblich aufgefrischt und - wo erforderlich - ausgebessert.
Foto: Marita Schlüter
Der Künstler Heinrich Holtmann (1856-1941) aus Winnekendonk bei Kevelaer hatte den wertvollen Kreuzweg für die Pfarrkirche St. Agatha im Jahre 1929 gestaltet.
(Signierung des Künstlers rechts unten im Bild, Station 1)
In ihrem Untersuchungsbericht beschreibt die Restauratorin die originale Substanz und den Erhaltungszustand der Bilder wie folgt:
Die Gemälde sind auf großen Sperrholzplatten ausgeführt, die hell grundiert wurden. Rückseitig tragen die Platten einen beige-grauen Anstrich. Die Platten kleben auf einem schmalen Nadelholzrahmen mit dem sie von hinten auf die Zierrahmenleiste aufgeschraubt wurden. Erstaunlicherweise sind zwei der Stationen (Nr. VII und VIII) schmaler als die restlichen Bilder – vermutlich wurden sie an die Breite des ersten Kirchenjochs im Süden angepasst.
Die Zierrahmen bestehen aus Nadelholz und sind in den Ecken verzapft und verleimt. Vorder- und rückseitig ist das Nadelholz mit einem Eichenholzfurnier beklebt. Dies ist wahrscheinlich eine „Spartechnik“. Vielleicht wurde das furnierte Holz auch aus Gewichtsgründen verwendet.
An den Schauseiten ist das Furnier schwarz gebeizt und anschließend gewachst worden. Das innere Profil ist blattvergoldet. Vermutlich waren die Kreuze, die sich jetzt in der Mitte der unteren Leiste befinden, ursprünglich in die obere Leiste eingesteckt. Dort befinden sich entsprechende Aussparungen.
Anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit in der Kirche hat über Jahre hinweg zu Kondenswasserbildung an den kalten Außenwänden geführt. Das Wasser ist z.T. zwischen das Sperrholz und die Bildträgerleisten gelaufen und hat dort den Bildträger aufgeweicht. Fast alle Gemälde zeigen von hinten starke Wasserränder und Schimmelpilzbefall im Sperrholz.
Auch die Zierrahmen waren massiv durch Feuchtigkeit geschädigt. Der tierische Leim zwischen dem Furnier und dem Holz war größtenteils angequollen. Das hatte zu großflächigen Ablösungen und partiell auch zum Verlust der Furniere geführt. Dies betraf insbesondere die Ecken und Seitenansichten der Rahmen. Vereinzelt gab es abgeschlossenen Holzinsektenbefall an den Zierrahmen.
Die Zierrahmen bestehen aus Nadelholz und sind in den Ecken verzapft und verleimt. Vorder- und rückseitig ist das Nadelholz mit einem Eichenholzfurnier beklebt. Dies ist wahrscheinlich eine „Spartechnik“. Vielleicht wurde das furnierte Holz auch aus Gewichtsgründen verwendet.
An den Schauseiten ist das Furnier schwarz gebeizt und anschließend gewachst worden. Das innere Profil ist blattvergoldet. Vermutlich waren die Kreuze, die sich jetzt in der Mitte der unteren Leiste befinden, ursprünglich in die obere Leiste eingesteckt. Dort befinden sich entsprechende Aussparungen.
Anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit in der Kirche hat über Jahre hinweg zu Kondenswasserbildung an den kalten Außenwänden geführt. Das Wasser ist z.T. zwischen das Sperrholz und die Bildträgerleisten gelaufen und hat dort den Bildträger aufgeweicht. Fast alle Gemälde zeigen von hinten starke Wasserränder und Schimmelpilzbefall im Sperrholz.
Auch die Zierrahmen waren massiv durch Feuchtigkeit geschädigt. Der tierische Leim zwischen dem Furnier und dem Holz war größtenteils angequollen. Das hatte zu großflächigen Ablösungen und partiell auch zum Verlust der Furniere geführt. Dies betraf insbesondere die Ecken und Seitenansichten der Rahmen. Vereinzelt gab es abgeschlossenen Holzinsektenbefall an den Zierrahmen.
Die vierzehn Gemälde des Kreuzweges
zeigen durchweg wiederkehrende oder ähnliche Gesichter, vgl. etwa die drei Marien oder die rothaarigen Folterknechte. Der Maler verwendete augenscheinlich Modelle für seine Figuren, die er ständig wiederholte. Die Ikonografie der Szenen ist durchaus traditionell - durch seine kräftigen Farben wirkt der Kreuzweg allerdings „moderner“ als neugotische Kreuzwege. Die Malschicht war im Vorzustand nur an wenigen Stellen beschädigt, allerdings stark durch Schmutz und Ruß gedunkelt.
zeigen durchweg wiederkehrende oder ähnliche Gesichter, vgl. etwa die drei Marien oder die rothaarigen Folterknechte. Der Maler verwendete augenscheinlich Modelle für seine Figuren, die er ständig wiederholte. Die Ikonografie der Szenen ist durchaus traditionell - durch seine kräftigen Farben wirkt der Kreuzweg allerdings „moderner“ als neugotische Kreuzwege. Die Malschicht war im Vorzustand nur an wenigen Stellen beschädigt, allerdings stark durch Schmutz und Ruß gedunkelt.
Vor der Restaurierung:
Nach der Restaurierung: